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Wie läuft es eigentlich bei den Kollegen in den USA?


Anlässlich meines aktuellen Auslandsaufenthaltes habe ich mich entschieden einen Artikel darüber zu schreiben, was das Makeln in den USA von Deutschland unterscheidet.

Da ich nicht das erste Mal in den USA bin, und es mir schon öfter aufgefallen ist, dass sich das Maklergeschäft hier und nicht zuletzt auch der Ruf der Makler von dem bei uns zulande unterscheidet, wollte ich der Sache etwas näher auf den Grund gehen und eine mögliche Erklärung dafür finden.

Was genau ist anders auf dem US-amerikanischem Markt und wie wirkt sich das eventuell auch auf das Ansehen des Immobilienmaklers aus?

Die Unterschiede zeigen sich schon bei den Zulassungsvoraussetzungen und dem Werdegang von einem sog. „Realtor“ zum „Broker“. Grundsätzlich benötigt man eine Lizenz, um als Makler einzusteigen. Diese erwirbt man, indem man eine gewisse Anzahl an Ausbildungsstunden (hängt vom jeweiligen Staat ab) absolviert und am Ende eine Prüfung beim jeweiligen Staat bestanden hat. Das zeigt schon, dass unser, in der Politik, lang diskutierte Sachkundenachweis, der bisher lediglich in einer Weiterbildungspflicht gemündet ist, wo anders selbstverständlich ist. Nur so hat man auch ein Instrument, mit dem man eine gewisse Fachkompetenz in diesem Berufsfeld, sichern kann.

Aber zurück nach Amerika – nach der erfolgreich bestandenen Prüfung hat man die Lizenz zur Vermittlung von Immobilien und darf sich „Realtor“ nennen, jedoch zunächst nur unter der Obhut eines „Brokers“ arbeiten. Erst nach zwei Jahren Berufserfahrung als Realtor (während der auch übrigens eine Weiterbildungspflicht besteht), kann man eine zusätzliche Ausbildung zum Broker machen. Nur mit der Broker-Lizenz kann man seine eigene Maklerfirma gründen und andere Immobilienmakler unter seine Obhut nehmen.

Der zweite große Unterschied ist, dass in den USA jeder Immobilienmakler Zugriff auf das gleiche Angebot hat. Alle auf dem Markt befindlichen Objekte sind in einem regional organisierten, zentralen EDV-System (MLS). Somit macht es aus Verkäufersicht keinen Sinn mehrere Makler zu beauftragen.

Nicht selten mache ich die Erfahrung, dass ein Eigentümer der Meinung ist, dass durch die Beauftragung mehrerer Makler zeitgleich, er seine Immobilie schneller erfolgreich verkaufen kann. Da aber auch bei uns einige wenige große Portale als Plattform für Immobilienangebote dienen, verursacht diese Intransparenz beim potenziellen Käufer meist Skepsis, wenn die gleiche Immobilie von mehreren Maklern auf denselben Internetportalen angeboten wird. In USA gilt das Einschalten mehrerer Makler als Vertrauensbruch und stößt daher auf Unverständnis und Ablehnung.

Und was hat es mit dem Begriff Käufer- und Verkäufermakler auf sich? Bei jeder Transaktion in den USA, gibt es üblicherweise einen sog. Käufer- und Verkäufermakler. So werden auf jeder Seite während der Verhandlungen die Vertragsparteien jeweils von einem Profi vertreten. Die Vermittlungsprovision, die vom Verkäufer zu entrichten ist, wird dann zwischen den beiden beteiligten Maklern aufgeteilt. So verdienen die Makler zwar bei jeder Transaktion prozentual gesehen weniger, als es bei uns üblich ist, dafür ist es keine Seltenheit, dass die Immobilien in einer deutlich kürzeren Zeit vermittelt werden und so insgesamt gesehen die Makler durch die ausgeprägte Zusammenarbeit deutlich mehr erfolgreiche Abschlüsse erzielen. Auch dieser Vorgehensweise kann ich etwas abgewinnen. Unser Konkurrenzdenken unter Branchenkollegen scheint mir überholt zu sein und das Zitat „Wer alleine arbeitet addiert. Wer zusammenarbeitet, multipliziert.“ erweist sich meines Erachtens als treffender.

Mein Resümee – die Vermittlung von Immobilien erfolgt in den USA nach relativ strengen Regeln. Dieses System macht einen sehr transparenten Eindruck und scheint weniger Risiken für Verkäufer und Käufer zu haben, auf einen inkompetenten Immobilienmakler zu stoßen. Die Vermittlungsprovision wird zwischen den Kollegen, für alle Beteiligten, transparent geteilt und durch die landesweit enge Zusammenarbeit zwischen Immobilienmaklern, werden schneller und häufiger Vermittlungserfolge erzielt. Nicht zuletzt wird durch die einheitliche und transparente Vorgehensweise bei Immobilienvermittlung ein größeres Vertrauen zwischen den Auftraggebern und seinem Immobilienmakler geschaffen und die beruflichen Zulassungsvoraussetzungen wirken sich sicherlich auch positiv auf das Ansehen der Makler aus.


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